Das Erbe der Basileyer - Die Suche (German Edition) by Testudinata Jonas

Das Erbe der Basileyer - Die Suche (German Edition) by Testudinata Jonas

Autor:Testudinata, Jonas [Testudinata, Jonas]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Jonas Testudinata
veröffentlicht: 2014-09-21T22:00:00+00:00


DER STURM

„Hallo“, sagte Iris mit heimtückisch süßer Stimme, während sie vor einem Regal auf der ersten Galerie sichtbar wurde.

Der Bibliothekar zuckte zusammen. „Wie sind Sie hier rein gekommen?!“

Die Bibliothek war inzwischen leer. Die meisten Angestellten waren schon nach Hause gegangen. Nur der Bibliothekar in der Eingangshalle saß noch an seinem Platz. Da die Bibliothek rund um die Uhr geöffnet hatte, musste immer eine bestimmte Mindestanzahl an Angestellten anwesend sein.

„Sie befinden sich auf Patua“, antwortete Iris, die langsam aber bedrohlich die Wendeltreppe hinunter schritt. „So etwas sollte Sie nicht wundern.“

„Was mich wundert ist nicht wie, sondern warum sich jemand so in eine Bibliothek einschleichen sollte“, antwortete der Mann.

„Reicht Ihnen das Stichwort Spionage?“, Iris war nun unten angekommen.

„Oh!“ Mehr sagte er dazu nicht.

„Sie fragen sich jetzt sicher, warum ich mich Ihnen überhaupt zeige“, schloss Iris, die nun direkt vor dem verängstigten Mann stand. „Ich habe nicht mitbekommen, was für ein Buch diese Leute vorhin ausgeliehen haben, die Gruppe mit dem Satyr, dem Riesen und dem Geist. Würden Sie mir das bitte sagen?“

„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht“, antwortete er.

„Sie haben die Wahl: Qualvoller Tod oder die Wahrheit“, Iris konnte es nicht leiden, wenn Leute kurz vor ihrem unvermeidlichen Tod meinten, den Helden spielen zu müssen, doch natürlich tat der Bibliothekar genau das.

„Ich habe kein Angst“, sagte er mit zittriger Stimme.

Iris beugte sich über den Tisch. „Ach nein? Gut, wenn Sie es unbedingt so wollen, was soll ich für Sie heraufbeschwören? Skorpione? Schlangen? Einen Drachen? Schwärme von Riesenmoskitos, die Sie auffressen werden?“ Sie breitete die Arme aus, um die Größe der Moskitos anzudeuten.

„Ist ja gut! Ist ja gut!“, der Bibliothekar wich zurück. „Sie haben Die Märchen der Gebrüder Grimm ausgeliehen.“

„Haben sie das?“, Iris war verwirrt. „Und warum? Warum sollte jemand dieses Buch lesen wollen, es gibt nichts Langweiligeres als Erdenliteratur!“

„Ich weiß doch auch nicht was sie damit vor hatten!“, verteidigte sich der Bibliothekar.

„Haben sie sonst noch was mitgenommen?“, fragt Iris immer noch halb über den Tisch, zu dem Mann gelehnt.

„Sie haben etwas im Stadtarchiv nachgesehen“, er war in seinem Stuhl sichtlich zusammengesackt.

„Was?!“, schrie Iris und riss die Hände nach oben, als wollte sie gleich auf ihn einschlagen. „Was haben sie gesucht?“ Ihre Stimme hallte bedrohlich von den Wänden wieder.

„Ich weiß es nicht“, gab er zur Antwort und rutschte mit seinem Drehstuhl bis zur Wand zurück.

Iris sah ein, dass es keinen Zweck hatte. Dieser Mann wusste nichts. Trotzdem würde sie ihn töten müssen, er würde sie sicher anzeigen, wegen Hausfriedensbruchs. Wenn das nicht ging, könnte er die Behörden zumindest auf sie aufmerksam machen. Sie hatte deutlich zu erkennen gegeben, dass sie gefährlich war. Sie entschied sich für einen einfachen Zauber, der den Mann schnell, schmerzlos und sicher tötete.

„Soll ich Ihnen das Herz oder das Gehirn abschalten?“, fragte sie laut.

„Was?“, schrie der Mann und sprang panisch auf.

„Gehirn“, entschied Iris. Sie hob lässig die rechte Hand, konzentrierte ihre Gedanken darauf, den Mann zu töten, stellte sich vor, wie sein Gehirn aufhörte zu arbeiten und streckte den Arm ruckartig in seine Richtung aus, wobei sie die Handfläche nach oben drehte.



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